1x in der Woche kommt er malende Mensch in den Malort, nimmt sich ein Blatt vom Stapel und sucht sich einen Platz an der Wand. Ich befestige es mit 4 Reisnägeln, 2 steckt er selbt hinein. Er geht zum Palettentisch in der Mitte des Raumes, nimmt sich einen Pinsel, taucht seine Spitze einmal in das dazugehörige Farbnäpfchen und beginnt zu malen.
Jetzt kann sich eine einzigartige Äußerung entfalten. Das Gemalte ist im Gegensatz zum Kunstwerk an keinen Empfänger gerichtet. In der Geborgenheit des Malortes, ohne Ablenkung und Außendruck und durch die wertfreie Haltung der betreuenden Person, entsteht eine besondere Äußerung. Wenn Menschen malend ihren Impulsen folgen können, tritt weltweit die gleiche Entwicklung von Formen und Strukturen auf, die aus einer inneren Notwendigkeit entsteht. Arno Stern nennt dieses Phänomen "Formulation.